Carl Matthias Scheel wurde 1961 in Hamburg geboren und wuchs in einer musikalisch aktiven Familie im Ruhrgebiet auf. Musikalischer Früherziehung, Blockflöten- und Klavierstunden folgte langjähriger Schlagzeugunterricht.
Er trommelte auf türkischen, kurdischen und Roma-Hochzeiten, war Schlagzeuger der afrikanischen Profiband ADESA und spielte in Dutzenden von Bands. Seine Bandbreite reichte von meditativer Kirchenmusik über Punk und Reggae bis zu Alter Musik.
Bei Ilse Storb in Duisburg studierte er Jazzpädagogik. Schnell nahm er Abstand
davon, sich auch seinem Nebenfach Sozialwissenschaften zu widmen, denn Statistik ging gar nicht. Der Musiker aus Leidenschaft stürzte sich auf die praktischen Fächer, avancierte zum Schlagzeuger der Uni-Bigband und zog abends mit seinen Combos um die Häuser, zum Beispiel mit der Rockband „Nachtkatzen“.
Nach der akademischen Auseinandersetzung mit der Welt des Klangs sammelte Carl Matthias Scheel mit einer Steeldrum erste Erfahrungen als Straßenmusiker und stieß bald auf den Kollegen Fidel, der mit seiner Geige durch ganz Europa reiste. Carlo kaufte sich eine zwölfsaitige Gitarre und beide zogen fortan als Duo Fidelbär durch die Welt. In Ulm engagierte sie der Leiter des Kindertheaters Ulmer Spielschachtel direkt von der Straße weg. Die festen Engagements mehrten sich.
Einige Jahre später bescherte ihm der Zufall eine neue Epoche als Musiker: Seine Freundin arbeitete als Puppenspielerin auf Mittelaltermärkten und eines Nachts sah er sich im Traum als Barden aufspielen. Geträumt, getan: Die nächsten 20 Jahre lang unterhielt Ludmillus der Barde das Volk als „mittelalterlicher Entertainer“, sang wonnevolle Minne, zupfte Waldzither und Maultrommel und begeisterte sein Publikum mit Musik, Späßen und Narreteien auf mittelalterlichen Märkten und üppigen Gelagen.
Die Kooperation mit dem größten Veranstalter „Kramer, Zunft und Kurzweil“ sorgte für ein gutes Auskommen.
Bei all seinem Sinn für alte Zeiten aber wuchs stetig der Wunsch des Profimusikers, sich noch einmal neu zu erfinden. Carl Matthias schrieb des Nachts Songtexte und komponierte Melodien. Im Jahr 2014 war es dann soweit: Eines Morgens erwachte er als Carlo Carlito. Eigene Songs in deutscher Sprache singen, eingebettet in den warmen Klang der Waldzither, so sieht sein neues musikalisches Ich aus. Mit seiner Musik möchte er Freude vermitteln. Seine Songs strahlen gute Laune aus, aber auch Sehnsucht und Melancholie schwingen darin mit.